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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 19

1909 - Leipzig : Hirt
5. Das Konsulat. 19 Inzwischen hatte sich auf Betreiben Rußlands in Europa eine zweite Koalition gegen Frankreich gebildet, der England, die Türkei, Österreich und die italienischen Staaten beigetreten waren. Veranlassung zur Bildung dieser Koalition waren für England und die Türkei der Einfall in Ägypten, für Rußland die Besitzergreifung Maltas — der Kaiser von Rußland war Schutzherr des Johanniter-Malteserordens —, für Österreich und die italienischen Staaten das Vorgehen der Franzosen in der Schweiz und in Italien. Von der Schweiz hatte das Direktorium den Kanton Gens zu einem französischen Departement und die übrigen Kantone zu einer Helvetischen Republik erklärt, in Italien den Kirchenstaat zu einer Römischen Republik, das Königreich Neapel zur Parthenopeischen Republik umgestaltet. Diese Republiken, wie auch die früher gegründeten, waren abhängig von Frankreich. Papst Pius Vi. wurde nach Frankreich gebracht; der König von Neapel war nach Sizilien geflohen. Bei der Benennung der neuen Republiken griff man auf das klassische Altertum zurück; Helvetia ist der lateinische Name für die Schweiz, Parthenope der älteste Name für Neapel. Die französischen Heere unterlagen meist den Heeren der Koalitionsmächte. In Süddeutschland drängte Erzherzog Karl von Österreich das französische Heer über den Rhein zurück, in Italien stürzten Österreicher und Russen bereinigt die neuen Republiken, in der Schweiz kämpften Österreicher und Russen mit wechselndem Erfolg. Der Versuch Englands und Rußlands, die Batavische Republik zu erobern, mißlang. Bonaparte erhielt in Ägypten von diesen Vorgängen Kunde. Dazu kamen Nachrichten von der Mißwirtschaft und der Geldnot des Direktoriums im Innern Frankreichs. Rasch war sein Entschluß gefaßt, nach Europa zurückzukehren. Den General Kleber, aus Straßburg gebürtig, beauftragte er mit der Verwaltung Ägyptens und landete im Oktober 1799 in Frankreich ; Kleber wurde von einem Mohammedaner ermordet. Die Eroberung Ägyptens wurde aufgegeben, das französische Heer kehrte 1800 auf englischen Schiffen nach Frankreich zurück. Der Zug nach Ägypten hatte in wissenschaftlicher Beziehung großem Erfolg als in politischer. Im Gefolge Napoleons waren namhafte Gelehrte, die unter dem Schutze der französischen Waffen die Tier- und Pflanzenwelt, die geographischen Eigentümlichkeiten, die Bauart und Technik des alten Pharaonenlandes studierten und vor allem sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen befaßten. Dadurch ist die Staats- und Kulturgeschichte des ägyptischen Altertums bis in die Einzelheiten aufgedeckt worden. 5. Das Konsulat. Innere Umgestaltung. Durch die Bestechlichkeit der Beamten und die unglückliche Kriegführung gegen die Heere der zweiten Koalition war das Direktorium in Frankreich so mißliebig geworden, daß General

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 86

1909 - Leipzig : Hirt
86 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Fürstentums. Zum Fürsten wurde Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen gewählt, der 1881 den Königstitel annahm. Seine Gemahlin, Prinzessin Elisabeth von Wied, ist als Dichterin unter dem Namen Carmen Sylva bekannt. Italien hatte trotz seiner Niederlagen 1866 Venezien gewonnen, noch leichter gelang die Eroberung des Kirchenstaates. Als im Jahre 1870 der Französische Krieg ausbrach, berief Frankreich seine Truppen aus Rom ab, und die italienischen Truppen rückten am 20. September in Rom ein. Dem Papste wurden der Vatikan als Residenz und die Rechte eines souveränen Fürsten gelassen. Seit 1870 ist Italien Einheitsstaat. Der Stadtrepublik San Marino hat man die Selbständigkeit gelassen. Rußland hatte vergeblich versucht, Eroberungen auf der Balkanhalbinsel zu machen; bessere Erfolge wurden in Asien erzielt. 1858 wurde die Amurprovinz von China erworben, 1859 wurden die Bergvölker des Kaukasus unterjocht, 1865—1868 Taschkent und Samarkand in Westtnrkestan unterworfen. Frankreich war in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die angesehenste Macht in Europa. Die Lorbeeren im Krimkriege und im Kampfe gegen Österreich 1859 hatten Napoleon Iii. diesen Vorrang gebracht. Unter Ludwig Xv. war Kanada an England abgetreten worden. Diesen Verlust zu ersetzen, suchte Napoleon jetzt Mexiko und Mittelamerika unter französischen Einfluß zu bringen. Mit England und Spanien schloß er einen Vertrag, um Schuldforderungen an die Republik Mexiko mit Waffengewalt einzutreiben. Da aber die französischen Forderungen zum Teil der Belege entbehrten, zogen England und Spanien sich zurück, und die Franzosen setzten die Unterwerfung auf eigne Hand siegreich fort. Auf Frankreichs Vorschlag wurde Mexiko zu einem Kaiserreich erklärt und dem Erzherzoge Maximilian von Österreich die Kaiserkrone angeboten. Zögernd nahm der Erzherzog das Danaergeschenk an. Durch französische Truppen mußte er seinen Thron gegen die republikanische Gegenpartei schützen. Deren Anführer Juarez streifte mit seinen Scharen bis in die Nähe der Hauptstadt. Maximilian hielt sich, solange der Bürgerkrieg in den Bereinigten Staaten dauerte; nach dessen Beendigung ergriffen die Vereinigten Staaten Partei für die Republikaner in Mexiko. Um einem Kriege mit der Union auszuweichen, rief Napoleon die französischen Truppen aus Mexiko ab und überließ den von ihm eingesetzten Kaiser Maximilian seinem Schicksale. Dieser wurde gefangen und 1867 zu Queretaro erschossen. Juarez übernahm das Amt eines Präsidenten der Republik. Eine glänzende Weltausstellung des Jahres 1867 zu Paris half über das verfehlte mexikanische Abenteuer für den Augenblick hinweg. Im

3. Deutsche Geschichte - S. 190

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vy*f\ Va/^^z !/[/ !//’(/ J\Ajv 'u\7 y{/^ 190 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung de- neuen Reich». schloß ein österreichisches Heer in Mantua ein, das er zu belagern begann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann Österreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, deren Er-«Äp°fo?mtogebnis der Friede von Campoformio (in Venetien) war. Kaiser 1797. Franz gab seine Zustimmung dazu, daß das linke Rheinuser vom deutschen Reich abgetreten würde; auch das bisher österreichische Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinische Republik gebildet. Dafür erhielt Österreich den größeren Teil des Gebiets der Republik Vjjt edjjjy der Bonaparte den Untergang bereitete. Napoleons Fcldzug nach Ägypten und Staatsstreich. § 199. Der Feldzug nach Ägypten. Jetzt stand nur noch E n g l a n d gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so faßte Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schädigen, daß er Ä g t) p t e n besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbräche; zugleich hoffte er, so eine wertvolle Erwerbung für Frankreich machen zu können. 1798 fuhr er ab. Unterwegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehört hatte, und besetzte die Znsel7 Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte daraus die Reiterscharen ^der Mamelucken, welche Ägypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py^ra -mid en, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, „vier Jahrtausende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte"nelson seine auf Dbukir. her Reede von A b n k i r liegende Flotte angegriffen und vernichtet. So war das französische Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Türkei den Krieg erklärte, so machte Bonaparte ^zu^ nach einen Einfall nach Syrien, der aber mißglückte. Nach Ägypten zurückgekehrt, faßte er den Entschluß, sein Heer zu verlassen. Er entging den Wachschiffen der Engländer und landete im Herbst 1799 in der Provence. 1799 § 200. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine tiefe und allgemeine Mißstimmung über die Regierung des Direktoriums vor. Da stürzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. B r n m a i x c (9. No-ve°faffung° vember) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als er st er Konsul

4. Deutsche Geschichte - S. 243

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
yi/lls Vw^Aja^r Jl Der deutsche Krieg 1866. 243 der österreichischen Kavallerie; freilich hatte auch die preußische Kavallerie schwer gelitten. In eiliger Flucht strömten die österreichischen Truppen nach Königgrätz. Auf dem Schlachtfelde traf König Wilhelm den Kronprinzen, durch dessen Eintreffen der Sieg entschieden worden war, und schmückte ihn mit dem eigenen Orden pour le m<Mte. Die Preußen hatten 9000 Mann, die Österreicher mit Einschluß der Gefangenen über 40 000 Mann verloren. Der Feldzug, der die Entscheidung brachte, hatte nicht mehr als sieben Tage gedauert. Benedek zog sich in der Richtung auf Wien zurück. Unterdessen rückten die preußischen Truppen ebenfalls auf die österreichische Hauptstadt los. Schon erblickten die Vorposten aus der Ferne den Stephansturm, als am 22. Juli ein Waffen ft ill st and abgeschlossen wurde. ^föliu Kaiser Franz Joseph hatte sich sofort nach der Schlacht bei Königgrätz -an Napoleon Iii. mit der Bitre um Vermittelung gewandt und V e n e t i e n an ihn abgetreten; feine Hoffnung war, daß Italien, wenn es aus Napoleons Hand diese Provinz empfinge, vom Kriege zurücktreten und vielleicht Napoleon selbst auf Österreichs Seite treten würde. Die Italiener hatten bisher unglücklich gefochten. Zuerst war ihr Landheer von dem Erzherzog Albrecht bei Custozza in der Gegend von Verona geschlagen worden; dann erlitt ihre Flotte eine Niederlage bei der Insel L i s s a. Aber dagegen empörte sich das Ehrgefühl des italienischen Volkes, sich Venetien, wie 1859 die Lombardei von Napoleon schenken zu lassen; die italienischen Truppen rückten vielmehr in Venetien ein und besetzten den größten Teil der Provinz, von den Österreichern kaum gehindert, da diese alle verfügbaren Truppen nach dem nördlichen Kriegsschauplätze sandten. § 245. Der Mainfeldzug. Während in Böhmen die Entscheidung fiel, hatte ein anderes preußisches Heer, befehligt von dem General Vogel von Falckenftein, gegen die süddeutschen Staaten zu kämpfen. Zwar waren die Gegner wesentlich stärker; aber dieses Mißverhältnis wurde durch die bessere Bewaffnung und Ausbildung der Preußen und die Uneinigkeit der Feinde ausgeglichen. Vogel von Falckenftein wandte sich zunächst gegen die Bayern und schlug sie bei K i s s i n g e n. Dann zog der General nach Kissmgen. Westen aus Frankfurt los, von wo unterdessen der Bundestag seinen Sitz nach Augsburg verlegt hatte, und besetzte diese Stadt. Sein Nachfolger im Oberbefehl, General von Manteuffel, führte die Truppen durch den Odenwald in südöstlicher Richtung, drang bis nach Würzburg Wllrzburg. vor und zwang die Gegner auf das rechte Mainufer hinüberzugehen. In diesem Augenblicke trat auch hier Waffenruhe ein. 16*

5. Deutsche Geschichte - S. 106

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. Karls V. Kriege mit Franz L von Frankreich ; die Erwerbung Böhmens und Ungarns. Der erste § m. Karls V. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl V. Rnc0‘ mit Franz I. von Frankreich führte, handelte es sich besonders um die Herrschaft über Italien, zumal über Mailand, das deutsches Reichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wurde mit Schlacht bei wechselndem Glücke gesochten; da wurde Franz 1525 in der Schlacht *iaoin' bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nach Madrid geführt. Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfüllen versprach. Aber er hielt ihn nicht, sondern schloß sofort nach seiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bündnis mit mehreren italienischen Regierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge über Karls wachsende Macht Der zweite in Italien war und für seinen Kirchenstaat fürchtete. So begann ein ßriefl- zweiter Krieg. Dessen denkwürdigstes Ereignis ist es, daß im Jahre 1527 die deutschen Landsknechte, erbittert über die säumige Soldzahlung und in offener Empörung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Rom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewährten Führer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spieße; in der Erregung traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, der zu Karl übergegangen war und das Heer befehligte, tat den Empörten den Willen und führte sie Erstürmung vor Rom. Bei der Bestürmung 'wurde er selbst tödlich , getroffen; aber 9iom die Mauern wurden erstiegen, und während der Papst in der Engelsburg eine Zuflucht gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plündernd und die kirchlichen Einrichtungen verhöhnend, wochenlang in der ewigen Stadt. Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzicht. Auch mit dem Papst versöhnte sich der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und ließ sich dort von ihm zum Karl, Kalftr-Kaiser krönen; er ist der letzte deutsche Kaiser*, der seine Krone von einem tröhung. Papste erhalten hat. §112. Die Türkengefahr und die Erwerbung Böhmens und Ungarns durch das Haus Habsburg. In jener Zeit erschienen die Türken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Su leim an der P r ä ch t i g e fiel -im Jahre 1526 über Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Böhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Bache. Der Erbe seiner Lander war

6. Deutsche Geschichte - S. 189

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 189 - die Franzosen Holland und verwandelten diesen Staat in eine b a t a -vische Republik. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm Ii., teils weil ihm die Geldmittel zur Fortführung des Krieges fehlten, teils weil seine Truppen durch die polnischen Ereignisse in Anspruch genommen waren, zum Frieden 3r!^ctbon mit Frankreich, der zu Basel im Jahre 1795 abgeschlossen wurde. Durch eine Demarkationslinie wurde Norddeutschland von dem süddeutschen Kriegsschauplätze geschieden; Üoxt herrschte Friede, hw tobte der Krieg weiter. Während die Waffen über das Schicksal Europas entschieden, bekannte sich der Staat Friedrichs des Großen zur Neutralität und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. Auch ©j)jlit4-eir--fchioß mit Frankreich Frieden. Die Franzosen wandten ihre Waffen nunmehr gegen O st err eich. S üd d e utsch l a n d 1796 verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tüchtigsten Feldherrn, die Österreich gehabt hat, ruhig und umsichtig, nur etwas zu bedächtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rückzug über den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kämpfe in Italien, wo Bonaparte befehligte. Napoleone di Buonaparte — so lautete ursprünglich Napoleon, sein Name — war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel,"üte im Jahre'vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs übergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution ausbrach, schloß er sich der jakobinischen Partei an und gehörte zu den Anhängern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Eingreifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl über die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Joseph ine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von außerordentlichen Geistesgaben und gewaltiger Willenskraft, einer der größten Feldherrn der Weltgeschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzähmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer maßloseren Entwürfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war für ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur füv das übrige Europa, sondern auch für Frankreich verhängnisvoll gewesen. $n Italien führte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Italienischer Sardinien Frieden zu schließen, hielt in Mailand seinen Einzug und mm’

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1902 - Karlsruhe : Lang
— 217 - Republik geschlossen hatten, führte Österreich den Krieg auf dem Festlande allein fort. Erzherzog Karl trieb (1796) die in Süddeutschland eingedrungenen Franzosen über den Rhein zurück. 2. Das Kaiserreich. Im Jahre 1796 wurde oon den Direktoren dem General Napoleon Bonaparte der Oberbesehl über das in Oberitalien kämpfende französische Heer übertragen. Bonaparte war (1769) in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, hatte seine militärische Ausbildung auf der Kriegsschule in Brienne erhalten und war beim Ausbruche der Revolution Unterleutnant der Artillerie. Bei der Belagerung der Seestadt Toulon, die sich gegen den Konvent empört hatte, zeichnete er sich in einer Weise aus, daß er eilt Kommando in Paris erhielt und bald zum General befördert wurde. In Italien leitete er den Feldzug mit Glück und Geschick, besiegte die Österreicher bei Montenotte, Millesimo, Arcole, iiodi und zwang sie, Oberitalien zu räumen und (1797) den Frieden vom Campo Formio zu schließen. Im Jahre 1798 führte er ein kleines, aber auserlesenes Heer nach Ägypten. Der englische Admiral Nelson vernichtete zwar die französische Flotte bei Abnkir; allein Bonaparte besiegte die Truppen des Sultans iu der Schlacht bei deu Pyramiden und nahm Unterägypten und einen Teil von Mittelägypten für die französische Republik in Besitz. Als ihm die Nachricht von einem Bündnisse Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich zukam, übergab er (1799) sein Heer dem General Kleber und eilte nach Frankreich. Die Direktoren hatten vielfache Unzufriedenheit hervorgerufen; darum wurde es dem ehrgeizigen General Bonaparte nicht schwer, die Verfassung umzustürzen und seine Ernennung zum Ersten Konsul, d. H. zum Haupte der Staatsregierung, zu bewirken. Im Jahre 1800 führte er ein Heer über den kleinen Bernhard nach Italien und besiegte die Österreicher bei Marengo. Hierdurch und durch den Sieg des Generals Moreau bei Hohenlinden wurde Österreich zum Frieden von Lüneville (1801) gezwungen, dem (1802) zu Amiens auch der Friede mit England folgte. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte von den Vertretern des französischen Volkes zum Kaiser der Franzosen ernennen und nötigte den Papst Pins Vii., nach Paris zu kommen und ihn feierlich zu krönen. Von nun an wendete er alle seine Kräfte auf, um Frankreich im Innern die Ordnung, deu Frieden, den Wohlstand zu geben und zu sichern. Er ließ durch tüchtige Rechtsgelehrte ein neues Gesetzbuch, deu Code Napoleon, ausarbeiten, gab ohne Beeinträchtigung der anderen Bekenntnisse der katholischen Kirche ihre früheren Rechte zum größten Teile

8. Die Zeit der Umwälzungen - S. 23

1909 - Leipzig : Hirt
110. Die Zeit der hchsten Machtentfaltung Napoleons. 23 Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 19. Juli 1810 1810. während eines Besuches bei ihrem Vater in Neustrelitz. Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die unerschtterliche Ausdauer im Unglck hat sie sich die Bewunderung der Mit- und Nachwelt er-worben. Sie wurde als das Ideal einer deutschgesinnten Frstin der Schutzgeist des Volkes, ein guter Engel fr die gute Sache". 5. Napoleons Familienverhltnisse. Als Napoleon aus dem fter-reichischen Kriege zurckkehrte, lste er trotz der Beliebtheit Josephinens beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne wurde, nachdem er sich vergebens um eine Schwester des Kaisers von Rußland bemht hatte, Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. Kurz vor der Trauung im Frhjahr 1810 war sterreichs treuester Sohn in Mantua dem Korsen zum Opfer gefallen. 1811 wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. 6. Die Staaten Europas. Das franzsische Kaiserreich dehnte sich immer weiter aus (Karte 11). 1810 sah sich Napoleons Bruder Ludwig (vermhlt mit Hortense, der Tochter der Josephine Beauharnais), von ihm zum König von Holland gemacht, wegen der Festlandsperre gentigt abzudanken. Sein Land, die deutschen Kstenlnder an der Nordsee und die drei Hansastdte wurden Frankreich einverleibt. Von Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gesangen-nhme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Zisalpinischen Republik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais eingesetzt hatte. König von Neapel war Napoleons Schwager Murat. In Spanien behauptete sich Joseph Bonaparte trotz der zahlreichen Volks-aufstnde als König. In Deutschland gehrten alle Lnder auer Preußen, Osterreich und dem von Dnemark eingezogenen Holstein, soweit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheinbunde. Ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergrerungen und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Napoleon zuteil werden lie. Preußen und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dem Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrunn vergrert worden. Rußland (vergrert durch Finnland in einem Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur Eng-land blieb ein unbesiegter Feind Frankreichs. Der Beherrscher des europischen Festlandes, von seinen Erfolgen berauscht und von Schmeichlern umgeben, verachtete die Menschen immer mehr und verlor dabei die Klarheit des Blickes. Seine Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Mit welchem Rechte nannte sich Napoleon den Nachfolger Karls des Groen?

9. Die Zeit der Umwälzungen - S. 12

1909 - Leipzig : Hirt
12 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 106. 106. Das Ende der Franzsischen Republik. 1769. 1. Napoleon Bonaparte (italienisch Bnonaparte) wurde geboren 1769 in Ajaccio (spr. ajatscho), kurz nachdem die Korsen von den Franzosen unterworfen waren. Erzogen in korsischer Abhrtung, erhielt er solda-tische Ausbildung auf den Kriegsschulen in Brienne und Paris. In der Revolution diente er als Offizier der herrschenden jakobinischen Partei und erntete in den Kmpfen des Konvents gegen die Aufstnde in den 1796. Provinzen (Einnahme von Tonlon) seine ersten Lorbeeren. 1796 vermhlte er sich mit Josephine (geb. 1763 auf Martinique), der Witwe des Hingerichteten Generals Beanharnais. 2. Beendigung des Krieges gegen sterreich, 17961797. Nach seiner Vermhlung bekam Napoleon von dem Direktorium, das er in einem Aufstande geschtzt hatte, den Oberbefehl gegen die sterreicher in Italien. Er stellte unter den vernachlssigten, Mangel leidenden Sol-daten Ordnung und Vertrauen her und erfocht mit ihnen eine Reihe glnzender Siege, während aus Sddeutschland zwei franzsische Heere (unter Jourdan und Moreau) durch den Erzherzog Karl der den Rhein zurckgeworfen wurden. Aus den kleinen italienischen Staaten raubte Napoleon Geld und Werke der Industrie, Kunst und Wissenschaft. Dann drngte er den Erzherzog Karl, der den Oberbefehl in Italien bernommen hatte, zurck und verfolgte ihn nach Krnten, so da Kaiser 1797. Franz fr seine Hauptstadt frchtete und 1797 den Frieden zu Campo Formio schlo. sterreich mute Belgien und die Lombardei abtreten und erhielt als Entschdigung das von Napoleon eroberte Venetien. 3. Neue Republiken. Die Lombardei wurde mit angrenzenden Ge-bieten in eine Zisalpinische (Italienische), Genua in eine Lignrische Republik verwandelt. Denn die Franzosen hielten es fr ihre Pflicht, auch die benachbarten Völker zu beglcken. Krieg den Palsten, Frieden den Htten!" Andere Republiken, die Frankreich seit 1795 einrichtete, waren die Batavische die Rmische, die Parthhiopeische (Neapel) und die Helvetische. Alle wurden von Frankreich zu drckenden Ab-gaben gezwungen, erhielten eine Verfassung nach franzsischem Muster und standen unter franzsischem Einflu. 1798. 4. Zug nach gypten. 1798 fuhr Napoleon mit einem auserlesenen Heere aus dem Hafen von Tonlon nach gypten, um dies Land als Sttzpunkt fr weitere Unternehmungen, namentlich gegen die englischen Besitzungen in Ostindien, zu benutzen. Die Direktoren gaben dem ge-fhrlichen Manne gern ihre Einwilligung zu dem Abenteuer. Die ersten Gelehrten und Knstler nahmen teil an dem Zuge. Glcklich entging Napoleon der Wachsamkeit des englischen Admirals Nelson, nahm Malta den Johannitern weg und erstrmte Alexandria. Beschwerlich

10. Die Zeit der Umwälzungen - S. 48

1909 - Leipzig : Hirt
48 Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 122. Frankreichs. Dem Handel und der Industrie ntzte er durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Die Lage der arbeitenden Klasse verbesserte Napoleon, indem er ihr Beschftigung verschaffte: die alten, krummen Gassen in Paris wurden niedergelegt und durch schne, breite Straen ersetzt. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 1853. 3. Der Krimkrieg, 18531856. Frankreich und England leisteten der Trkei Beistand im Kriege gegen Rußland, das, um seinen Ein-flu auf der Balkanhalbinsel zu erweitern, die Schutzherrschaft der die griechischen Christen der Trkei verlangte, und schickten Heere nach der Krim. In mhevoller Kampfesarbeit machten sich die Franzosen all-mhlich zu Herren der Lage. Die Englnder ernteten im Landkriege wenig Ruhm, desto mehr eine Englnderin, Mi Nightingale, durch ihre ausopfernde und einsichtsvolle Ttigkeit als Ordnerin des Spital-dienstes. Nach dem Falle der Festung Sewastopol schlo Zar Alexander, der 1855 den Thron bestiegen hatte, mit den Verbndeten 1856. den Pariser Frieden. Er gab die russische Forderung auf, die Trkei dagegen verpflichtete sich, ihre christlichen Untertanen den Mohammedanern gleichzustellen.*) Allen beteiligten Mchten hatte der Krieg viele Menschen und viel Geld gekostet. Nur Frankreich hatte einen Vorteil davon: den Ruhm. Napoleon erschien als der mchtigste Monarch Europas. 4. Die Einigung Italiens, 18591861. König Viktor Emanuel von Sardinien und sein Minister Eavonr, die Vorkmpfer der italie-nischen Einheitsbestrebungen, bewogen Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herrschaft stehenden Gebiete Norditaliens zu be-1859. freien. In dem nun ausbrechenden Lombardischen Kriege wurden die sterreicher bei Magenta und bald darauf bei Solferino (Karte Nr. 12) besiegt. Napoleon aber, der befrchtete, da Preußen zugunsten sterreichs in den Krieg eingreifen werde, schlo mit Kaiser Franz Joseph den Frieden zu Villafranca, in dem sterreich nur die Lombardei verlor. Der Kaiser der Franzosen bergab sie seinem Bundesgenossen, der dafr Nizza und Savoyen an Frankreich abtreten mute. Das italienische Volk war mit diesem schwachen Erfolge nicht zu-frieden. Die Staaten Mittelitaliens, aus denen die Fürsten vertrieben wurden, schlssen sich an Sardinien an, und die Freischaren des Volks-Helden Garibaldi eroberten im Verein mit den Truppen Viktor 1861. Emanuels das Knigreich Neapel und Sizilien. 1861 nahm Viktor Emanuel den Titel König von Italien" an. Der Papst behielt nur Ront mit Umgebung. Venetien blieb noch unter sterreichischer Herrschaft. *) Das aus frherer Zeit stammende Recht der Trkei, die Dardanellen fr Kriegsschiffe zu sperren, wurde besttigt. Noch heute ist Rußland dadurch ge-hindert, seine Kriegsschiffe frei zu verwenden. (Dardanellenfrage.)
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